Wir sind ja zu unseren UKW-Sendezeiten praktisch immer wirklich LIVE am Mikro und ein bisschen stolz darauf, aber eben fiel mir bei meiner Anmoderation plötzlich das heutige Datum nicht ein. Ich habe dann, statt groß rumzudrucksen, einfach die Musik wieder hochgedreht – richtig reagiert….
Unser Website-Administrator hat vor Jahren mal Rubriken für die Blog-Beiträge kreiert – gibt´s die noch? Der hier gehört auf jeden Fall in die Rubrik „Sendungsnotizen“ – ich schreibe ihn sukzessive während der heutigen Sendung – am 4.11. (jetzt ist es mir wieder gekommen).
Ich spiele ein paar alte Songs, mir ist heute danach. Manche RADIO-Sender machen ja NUR so alte Songs, als ob die Welt sich musikalisch gar nicht weitergedreht hätte. Ich gestehe: mir geht das auch öfter so, dass es mir zu anstrengend ist, mich auf was Neues, Aktuelles einzustellen und ich lieber nochmal höre, was „damals“ war. Dabei ist auffällig, dass sich einzelne Songs oder CDs mit Gefühlen unterschiedlicher Art verbinden und die Güte des Gefühls nicht bloß abhängig davon zu sein scheint, ob mir der Song gut gefällt oder nicht, sondern auch vom mit dem Song innerlich verbundenen Erlebnis oder Gefühl. Es gibt einige Songs, die im Radio gespielt wurden, als ich Kind war, die lösen in mir ein schales, unbödiges Gefühl aus, da können die Songs gar nichts für. Andere Songs wiederum kommen, scheint mir, viel zu gut weg, weil sie sich mit irgendwas verbinden, das ich positiv erlebt habe. Ich denke, man kann sowas in beide Richtungen beheben, wenn man alte Songs, oder auch Filme etc., sich so und so häufig in der Gegenwart wieder zu Gemüte führt, dann verschwindet tendenziell die Konnotation, und man denkt: „Ich kann mir nicht erklären, was ich daran mal fand!“ oder auch: „So schlimm ist dieser Song auch gar nicht!“ …
Das hat was mit der „Konstruktion unserer eigenen Geschichte“ zu tun, dem Narrativ, das man sich für sich selbst zurecht legt. Ich erlebe Dinge, aber ich filtere sie auch und interpretiere sie – bestimmte Erlebnisse betrachte ich als entscheidend (positiv oder negativ), andere blende ich ganz aus oder finde sie „nicht so wichtig“, damit verbunden ist auch immer der Wunsch, den eigenen Lebensweg zu erklären und das eigene Handeln zu rechtfertigen. Und hier kommt natürlich auch die „Beste Nachricht“ in ihrer Eigenschaft als BESTE Nachricht wieder ins Spiel. Die Beziehung mit Jesus Christus rückt nie in die Vergangenheit, sondern sie ist immer GEGENWART, aber sie umfasst auch die Geschichte eines Menschen, alle Dinge, die bis zum heutigen Tag eine Rolle für mich gespielt haben, wie der Psalmist sagt: „Mein Weg ist dir nicht verborgen“…