Morgens wird gemeldet: jetzt überqueren gepanzerte Fahrzeuge die russisch-ukrainische Grenze. Der Krieg in der Ukraine scheint wirklich (noch mehr) loszubrechen.
An solchen Tagen ist man natürlich auch als Lokalradio mit Überregionalem beschäftigt. Und wenn wir uns fragen: „Was sagt die Bibel dazu?“, fällt mir sofort Matthäus Kapitel 24, Vers 6 ein: „ihr werdet von Kriegen und Kriegsgerüchten hören. Habt acht! Erschreckt nicht! Denn dies alles muss so kommen, aber es ist noch nicht das Ende“
Zwei Irrtümer scheint es mir zu diesem Vers zu geben, auch wenn man diesem Bibelvers glaubt: a) das heißt NICHT, dass uns die Kriege nichts angehen oder etwa nicht erreichen könnten. Leider nein. Wir sind als Christen von der realen Gefahr, die hier droht, genauso betroffen wie alle anderen Menschen. b) das heißt auch nicht, dass wir das einfach geschehen lassen sollten, weil es ja sowieso so kommen muss. Nein, wir müssen trotzdem versuchen, so gut wie möglich den Kriegen und den anderen üblen Entwicklungen, die Jesus in Matthäus 24 auch ankündigt, entgegenzuwirken. Dies kann und muss auch auf der gesellschaftlichen und politischen Ebene geschehen, in der verantwortungsvollen Teilnabe an der (Außen-)Politik unseres Landes. Wenn Deutschland eine feste und entschlossene Haltung gegen die Eskalation im sog. „Ukraine-Konflikt“ einnehmen soll, ist dies auch davon abhängig, inwieweit jeder einzlne dies mitträgt. Auf jeden Fall wird kein christlicher Fatalismus helfen a la „das bringt sowieso nichts“, genauso wenig übrigens Weltanschauungsfundamentalismus.
Allgemein entsteht angesichts Matthäus 24 eine große Spannung zwischen der Ankündigung, dass „es so kommen wird“, und der Notwendigkeit, sich dem entgegenzustellen – diese Spannung kann man nicht auflösen, sondern muss sie aushalten (das ist alles zusammengefasst in „Habt acht!“), und DANN gilt auch „Erschreckt nicht!“, also „Habt keine Angst!“ – Denn am Ende ist die Beste Nachricht doch größer, und auch wenn „Himmel und Erde (…) vergehen“, werden die Worte und die Taten Jesu Christi „nicht vergehen“ (siehe Matthäus 24,35). Seine Herrschaft und Gnade überdauern alle Kriege.
Ein Tag für Matth. 24,6
22. Februar 2022 | Keine Kommentare