fragte Pontius Pilatus und ließ Jesus kreuzigen, obwohl er keine Schuld an ihm fand. „Was ist Wahrheit?“ fragten Menschen in der Nazizeit und ließen den Verbrechen freien Lauf. „Was ist Wahrheit?“, fragst Du, … „Was ist Wahrheit?“, frage ich, und wir lassen uns auf einer Ebene treiben, von der wir wissen, dass sie schief ist.
Die ganze Frage ist ein großes Problem. Denn „Was ist Wahrheit?“ ist oft genug keine wirkliche Frage, sondern ein Argument. Solange ich frage „Was ist Wahrheit?“ weiß ich keine Wahrheit für mich, und solange ich keine Wahrheit weiß, ist nichts da, woran ich mich orientieren müßte. Ich tue was ich will und schaffe meine eigene Wahrheit. Die modernen Philosophen haben das recht eindrücklich auf den Punkt gebracht: Wahrheit schaffe ich durch mein eigenes Handeln, urteilte Jean-Paul Sartre, und verglich das mit der kreativen Gestaltung eines Kunstwerks: was am Ende dabei rauskommt, ist „meine Wahrheit“. Jemand sagte dazu pointiert: ob ich also der alten Dame am Zebrastreifen über die Straße helfe oder ihr die Handtasche entreiße, ist beides gleich „wahr“. Der Sartresche Existenzialismus ist, wie er selbst betonte, auch Humanismus, weil er darlegt, dass es keinen anderen Gesetzgeber gibt als den Menschen selbst.
Hört sich das extrem und abgehoben an? Aber genau diese Denke drückt uns doch heute ihren Stempel auf, sowohl uns einzelnen als auch unserer Gesellschaft. So leben wir doch, und es wird uns eines Tages Kopf und Kragen kosten – wenn die Wahrheit offenbar wird. Es wird einen Punkt geben, da werden unsere selbst geschaffenen Wahrheiten sich an der Wahrheit Gottes messen müssen. Da wird im Lichte von Gottes Wahrheit unser Leben und unser Handeln beurteilt werden. Deshalb, liebe Freunde, laßt uns die Frage nach der Wahrheit wirklich stellen!
Was ist denn nun wirklich Wahrheit? Laßt uns nach Gott und seiner Wahrheit suchen, bevor es zu spät ist. Ich erwähnte gerade, dass eines Tages nur noch die Wahrheit Gottes gelten wird. Dann müssen alle Menschen sie erkennen, ob sie wollen oder nicht, und die Konsequenzen für ihr eigenes Leben und Handeln tragen. Aber es gibt noch eine weitere Möglichkeit. Wir können schon jetzt, inmitten unserer orientierungslosen, ungerechten Welt, Gottes Wahrheit erkennen und daraus selbst Konsequenzen ziehen. Das ist Glauben! In der Bibel steht: weil die Welt durch ihre weltliche Weisheit Gott nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Predigt die zu erretten, die glauben! (1.Kor.1, 21) Gemeint ist die Predigt von Jesus, der am Kreuz starb. Zuvor hatte er viel von der Wahrheit gesprochen. Jesus sagte: Ich bin die Wahrheit. Lies alles nach im Johannes-Evangelium, Kap.14 -18. Doch dann wischte Pilatus alles vom Tisch, als er fragte: „Was ist Wahrheit?“ Jesus wurde gekreuzigt, und Pilatus´ Frage hätte für immer im Raum stehen bleiben können. Aber Jesus ist auferstanden und hat seine Antwort unterstrichen. Jesus hat die Frage nach der Wahrheit ein für alle Mal beantwortet. Laßt uns ihm glauben.