Ich steh an deiner Krippen hier,
oh Jesu, du mein Leben.
Was habe ich, was bring ich dir,
das du mir hast gegeben?
Mein Geist so wirr, mein Mut so klein,
mein Herz, ein schwerer Wackerstein,
wird dir nicht mehr gefallen.Mein wacher Sinn hat sich beschränkt
aufs liebe Geldverdienen.
Das Leben, das du mir geschenkt,
besteht nun aus Terminen.
Es fehlt ihm Leichtigkeit und Schwung
und trotz Lebensversicherung
ist es geplagt von Ängsten.Ich sehe dich mit Zweifeln an
und will mich von dir wenden.
Das Geld, das ich dir geben kann,
klebt fest an meinen Händen.
Ne kleine Spende bring ich dir,
dann ist’s Gewissen still in mir
und ich kann besser schlafen.Ich lieg in tiefer Todesnacht,
kein Traum will mehr gelingen.
Hab Tür und Fenster zugemacht,
der Mund mag nicht mehr singen.
O Gott des Lebens hol mich raus!
Brich ein in dieses tote Haus
Und mach es hell darinnen.
Text: Gerhard Schöne; die ursprüngliche Fassung ist von Paul Gerhardt aus dem Jahr 1653
19. Februar 2021 um 00:26
Sehr schön hauptsächlich der letzte Vers