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Kalt!

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Es war im November 2003, irgendwo in Weißrußland. Der Winter hatte längst Einzug gehalten. Schon seit Tagen wurde nur noch spärlich geheizt, das Heizöl ging zu neige und keiner wusste, wie man neues beschaffen konnte. Die Verkaufsstelle gab es einfach nicht mehr. Fertig. So ist das in Weißrußland.

Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, als ich mich, in mehrere Lagen eingehüllt, Richtung Dusche schlich. Ich wählte das kleinste Badezimmer, in der Hoffnung, dass der Raum sich durch das Duschwasser ein wenig aufheizen würde. Zähneklappernd drehte ich den Hahn auf und duschte so heiß ich es nur aushalten konnte. Aber auch dadurch wurde mir nur partiell warm, was aber an der jeweilig warmen Stelle wunderbar war. Plötzlich merkte ich, wie die Temperatur des Wassers sank………ich ahnte Schlimmes. Schnell stellte ich es ab, um den möglicherweise verbleibenden Rest an Wärme nutzen zu können, wenn ich den Schaum abspüle……also einschäumen……es wurde kalt, ich bibberte……Wasser an……nach 2 Tropfen kam nichts mehr. Und irgendwie war es auch dunkel……das Licht war weg. Da stand ich, voller Schaum, in einer kalten Dusche ohne Wasser, mitten in Weißrußland. Was macht man in so einer Situation? Um Hilfe schreien? Irgendwann hörte ich Stimmen auf dem Gang. Ich rief nach ihnen…..Heizöl zu Ende, Stromausfall, kam als Erklärung. Das Wasser wurde mit einer elektrischen Pumpe Richtung Dusche gepumpt. Aber kein Problem, sie würden mir Wasser bringen. Das taten sie dann auch. Eimerweise Wasser. Aus dem Dorfbrunnen. Ich glaube nicht, dass Sie auch nur ansatzweise erahnen können, WIE kalt dieses Wasser ist und wie lange es dauerte, bis ich wieder wußte, was „warm“ ist.

Aber wenn Sie es gerne nachempfinden möchten, hier eine kleine Anleitung: Gehen Sie jetzt in den Garten (also nach der Sendung natürlich), möglichst leicht bekleidet. Bleiben Sie dort so lange, bis ihnen richtig kalt ist. Ich meine richtig, richtig kalt. Dann gehen Sie in ihr Bad – in dem natürlich schon lange das Fenster offensteht. Duschen Sie und schäumen Sie sich ein. Dann stellen Sie das Wasser ab und gehen wieder nach draußen. Begeben Sie sich zum nächsten offenen Gewässer, nehmen Sie einen Eimer und schütten Sie das Wasser solange über sich, bis der Schaum weg ist. Jetzt können Sie zurück in Ihre Wohnung. Warten Sie noch 4 Tage, bevor Sie die Heizung wieder anstellen.

Jetzt haben wir etwas gemeinsam. Sie können mir gerne schreiben, dann können wir unsere Erfahrungen austauschen.

8 Kommentare

  1. Andrea liebt die Verwendung von ………

  2. Da bekomme ich das große Zittern wenn ich den Artikel lese – bibber.

  3. Hier in Lima weiss ich gar nicht mehr so richtig, wie sich Kälte anfühlt, seit Monaten brennt die Sonne vom Himmel, also das ganze Gegenteil von WR!
    Auch wenn es vielleicht mancher nicht glaubt, aber Schnee und Kälte hätte ich auch gern mal wieder :-)))

  4. Die Anja! Das ist aber schön, dich hier mal wiederzutreffen!

  5. ….von was? @Christian

  6. Na von …… – von Auslassungspunkten!

  7. Ach so……ich dachte schon, dass wäre jetzt ein großes Rätsel. ……das ist weil ich zu schnell denke……zwischendurch muß mein Gehirn atmen!

  8. Ich kann’s mir lebhaft vorstellen.

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