Neulich habe ich ein bewegendes Interview mit Gerd Peter Herter aus Mössingen zum Thema „Vom Kriegsverbrechen zur Versöhnung“ geführt. Gerd Peter Herter berichtet in diesem Beitrag über seinen Großvater der im 2. Weltkrieg als Wehrmachtsoldat vermutlich an einem Kriegsverbrechen in Osaritschi/Weißrussland beteiligt war. Lange lag über Gerd Peters Familie eine „Decke des Schweigens“. Stück für Stück konnte Gerd Peter Herter mit eigenen Recherchen und einer selbst organisierten Reise nach Minsk Licht in das Dunkel seiner Familiengeschichte bringen, bis dahin, dass er Überlebende aus dem damaligen KZ bzw. Todeslager in Weißrussland persönlich getroffen hat. Anbei ein Ausschnitt aus dem Interview zum Nachhören. Das komplette Interview kann als Audio-CD kostenlos oder gegen eine freiwillige Spende zugunsten von RADIO helle welle bei mir bestellt werden – joachim.maigler@hellewelle.de).
Persönlich hingegangen
20. Oktober 2014 | 1 Kommentar
7. November 2014 um 15:35
Richtigstellung zu Ihrem Beitrag „Persönlich hingegangen“:
Als Enkel des damaligen Wehrmachtssoldaten Eugen Herter möchte ich hier einige falsche Aussagen des Herrn Gerd Peter Herter richtig stellen:
In der Familie wurde nie „die Decke des Schweigens“ über die Vergangenheit des Wehrmachtssoldaten Eugen Herter’s gelegt!
Fakt ist:
Mein zwischenzeitlich verstorbener Vater Gerhard Herter, hat folgendes über das Schicksal seines Vaters berichtet: Der Soldat Herter war mit seinem Regiment an der Ostfront. Dort wurde dieser verwundet un kam nach Breslau ins Lazarett. Der Sohn, Gerhard Herter, hat in dort auch besucht. Im weiteren Verlauf des Krieges galt der Wehrmachtssoldat Herter viele Monate lang als vermisst. Erst kurz nach dem Kriegsende ist der Soldat Herter, todkrank, wieder in Mössingen aufgetaucht. Er war in Russland in Kriegsgefangenschaft geraten und musste lange Monate im sibirischen Arbeitslager aushalten. Nach Kriegsende wurde er in Russland freigelassen und hat sich bis in seine Heimat „durchgeschlagen“, wo er einige Monate später an den Folgen der unmenschlichen Lagerbedingungen starb.
Sie sehen: Die Decke des Schweigens hat es nie gegeben!!!
!
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Herter
…der andere Enkel