Es ist so eine Ambition in der westlichen Welt heutzutage, dass der Staat völlig neutral sein müsse, noch viel neutraler als er sowieso schon ist. – Vor allem richtet sich das Anliegen gegen die Zeichen des Christentums, mit denen staatliche Institutionen traditionell oft noch verbunden sind, Stichwort: Kruzifixe im Klassenzimmer. (Christian berichtet soeben über eine belgische Gesetzesinitiative, alle religiösen Zeichen aus dem staatlichen Leben zu verbannen). Aber: auch der „Neutrale Staat“ glaubt an etwas. Je radikaler diese „Neutralität“ zum Maßstab erhoben wird, desto stärker trägt sie selbst die Züge einer neuen Religion. Aus welchen Quellen speist sich die denn? Aus Humanismus, Wissenschaft, zunehmend auch aus Neuheidentum. Ich weiß nicht, was daran demokratischer sein soll als an den Wertmaßstäben des christlichen Abendlandes.
Christliche Wertmaßstäbe brechen der Demokratie keinen Zacken aus der Krone. Der verbissen „neutrale“ Staat hat dagegen ganz zielgerichtete Hintergründe, die meiner Ansicht für die Demokratie gefährlich werden könnten.
Mal für Deutschland gesprochen, dem lt. BBC-Umfrage vom Februar 2009 „beliebtesten Staat in der Welt“ (siehe z.B. http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,605904,00.html) diese beispiellose Geschichte einer staatlichen Wiederherstellung und die klare Orientierung an christlichen Wertmaßstäben im Grundgesetz („Verantwortung vor Gott“) – das hängt doch zusammen. Wollen wir uns denn wirklich von diesen bewährten Maßstäben wirklich trennen?
16. Dezember 2009 um 09:30
Ich habe mir bis vor einigen Monaten nicht vorstellen können, daß man die allseits propagierte Toleranz mit solcher Aggressivität durchzusetzen bemüht ist.