(zur heutigen Sendung)
Die „beste Nachricht“ ist umfassend. Sie ist keine von denjenigen guten Nachrichten, die durch nachfolgende schlechte Nachrichten wieder relativiert oder ganz außer Kraft gesetzt werden. Vielmehr setzt sie die schlechten Nachrichten außer Kraft – aber: sie fordert bzw. bewirkt das Anschauen der schlechten Nachrichten unseres Lebens.
Die zentrale schlechte Nachricht unseres Lebens heißt: Sünde. Das Wesen der Sünde wird uns im biblischen Sündenfall beschrieben. Es handelt sich überraschenderweise nicht um Mord, Vergewaltigung oder unlautere Politiker (diese letzten scheinen heute manchmal als die „schlimmsten Sünder“ von allen wahrgenommen zu werden), sondern um die Aufkündigung einer Beziehung. Adam und Eva sagen sich von Gott, ihrem Schöpfer los. Sie wollen selbst erkennen, selbst entscheiden, sich selbst verwirklichen. Und das soll nun die schlechte Nachricht sein? Ja, und zwar in zweierlei Hinsicht. Erstens, weil da heraus die ganzen schrecklichen Dinge (siehe oben u.v.a.) entspringen. Zweitens, weil uns diese Erklärung nicht erlaubt, auf andere zu weisen mit der Begründung: „ich bin auch nicht schlimmer als die anderen“ oder „ich habe noch nie etwas ‚wirklich Schlimmes‘ getan“, sondern weil sie von uns fordert, unsere eigene Lebenseinstellung zu prüfen.
Auch das Neutestamentliche Gleichnis vom Verlorenen Sohn (Lukasevangelium Kapitel 15) illustriert das Wesen der Sünde und spricht über die Beziehung zwischen Gott und Mensch im Allgemeinen. Der Sohn will sein Erbe vom Vater vorzeitig erhalten, rafft alles zusammen, geht in ein anderes Land, lebt dort in Saus und Braus, bis das Erbe verbraucht ist und nichts mehr übrig ist – und beginnt zu hungern und zu leiden.
Die Botschaft ist folgende: Alle Dinge, die wir haben, nicht nur Geld, sondern auch Gesundheit, Intelligenz, Begabungen, all dies ist unser Erbe – und all dies haben wir von unserem Vater im Himmel erhalten. Wir können die Dinge nun zusammenraffen und uns damit selbst verwirklichen – doch ohne die Beziehung zu unserem Schöpfer geraten wir unweigerlich auf eine schiefe Ebene, die uns dem Abgrund entgegenschlittern lässt. Es gäbe kein Zurück, wenn nicht…
… wenn nicht nun die umfassende „beste Nachricht“ die schlechte Nachricht unseres Lebens außer Kraft setzen könnte. Dazu komme ich demnächst.