Gute Nachricht für schlechte Abiturienten: die Abinote wird, auf das ganze Berufsleben bezogen, immer relativer. Denn in einer Zeit, in der das Menschheitswissen in exponentieller Geschwindigkeit wächst – und sich dies auch im Berufsleben niederschlägt – hat auf Dauer nur der gute Karten, der auf fortdauerndes Lernen eingestellt ist. Dass mit dem Lernen nie Schluss sein darf, heißt aber im Umkehrschluss auch: ein schlechter Abischnitt (oder: gar kein Abi) muss auf Dauer nicht mehr so ins Gewicht fallen.
Frühkindliche Fremdbetreuung („Kinderkrippe“) hat eher negative Auswirkungen auf das spätere Lernvermögen. Eine amerikanische Längsschnittstudie des National Institute of Child Health and Human Developement (NICHD) weist nach, dass, je länger Kinder zwischen 0 und 3 Jahren fremdbetreut werden, sich desto mehr Beeinträchtigungen im späteren Leben ergeben. Dies sind z.B. soziale Störungen im Kindergarten und Grundschulalter, aber auch (auf neurobiologischer Ebene nachweisbare) Beeinträchtigungen des Stressabwehrsystems.
Lernen im Dialog: Wenn ich in dieser Sendung einfach ein paar Gedanken mitteile und mit dem Hörer gleichsam ins Gespräch kommen möchte, so ist das zum Thema Lernen durchaus programmatisch. Denn Lernen funktioniert meiner Erfahrung nach besonders gut im Dialog, im Austausch. Ich teile meine Gedanken zu etwas mit, gerade auch dann, wenn sie noch nicht „fertig“ sind, und höre dem Gegenüber zu, was er zu sagen hat. So arbeiten wir zusammen an einem Thema. Dabei werden mir häufig plötzlich Dinge klar bzw. kommen mir Ideen, die beim „Lernen aus dem Lehrbuch“ verschlossen blieben.
Und was hat das mit der besten Nachricht zu tun? Naja, mir als „Lernfan“ gefällt es sehr sehr gut, dass auch Jesus mich einlädt, von ihm zu LERNEN (Matth. 11, 29) Und auch hier geht das im Dialog – denn Gebet ist ein Gespräch mit Gott, ein Austausch. Das ist faszinierend.