Ein Meinungsbeitrag von Hannes-C. Buchmann
Die CDU und CSU haben es gemacht, das österreichische und das tschechische Parlament, und mittlerweile auch einige Tübinger Bürger:
Die Israelfahne am Wohn- oder Amtssitz gehisst. Aber warum? Auslöser ist der momentan eskalierende Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Die schwierige Situation im Ostteil Jerusalems wurde von der Hamas als Vorwand genommen, innerhalb einer Woche über 3.000 Raketen auf israelische Städte zu schießen. Das ist keine Form der Selbstverteidigung, es ist ein Angriff auf die Bevölkerung des einzig jüdischen Staates. Dieser Staat muss seine Bürger beschützen, gegebenenfalls militärisch. Gerade als Deutsche sollten wir diesem Schutz jüdischen Lebens beistehen. Unabhängig vom militärischen Ungleichgewicht oder scheinbar verhältnislosen Opferzahlen darf das Existenz- und Verteidigungsrecht Israels nicht in Frage gestellt werden. Deshalb habe auch ich eine Israelfahne an meinem Balkon aufgehängt. Ein sichtbares Zeichen, dass Israel zwar kritisiert, aber nicht delegitimiert werden darf. Ich bin dabei auch bereit die negativen Emotionen, die sich an dieser Flagge entladen, mit auf mich zu nehmen. Wer diese Flagge hisst, muss sie auch argumentativ verteidigen können. Aber dazu sollten gerade wir Deutsche fähig sein. Die Anfeindungen gegen den Staat Israel dürfen nicht deutsche Juden treffen. Diese wählen den deutschen Bundestag, nicht die Knesset in Jerusalem. Vor den deutschen Synagogen müssen sich Juden ohne Angst bewegen können. Als Mehrheitsgesellschaft, die vermeintlich aus ihrer Geschichte gelernt hat, müssen wir uns vor unsere jüdischen Mitbürger stellen. Sie dürfen nicht länger die Zielscheibe in diesem übertragenen Konflikt sein.